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Auf der Strecke mit Roland

  • Autorenbild: Benjamin Oertle
    Benjamin Oertle
  • vor 4 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit
Foto von Roland Thommen

Roland Thommen, Jahrgang 1935, läuft den CT25 Panorama Trail. Der pensionierte Berufsschullehrer lebt in Rorschacherberg. Seit bald 50 Jahren nimmt er an Bergläufen und Marathons teil. Zuletzt lief er, mit knapp 90 Jahren, den Schnebelhorn-Panoramatrail im Toggenburg über die Distanz von 21,2km.


Deine Enkelin hat dich auf uns aufmerksam gemacht. Ist deine Familie so sehr im Fieber wie du?

In meiner Familie wird schon gefiebert. Andere Enkel:innen laufen mit mir beispielsweise den Gornergratlauf. Ich selber fiebere überhaupt nicht, ich freue mich auf die Berge.


Warum hast du dich für den Churfirsten Trail Run angemeldet?

Enkelin Rebekka hat mich aufmerksam gemacht. Warum weit wegfahren, wenn die Churfirsten nahe sind.


Was treibt dich an, an Wettkämpfen teilzunehmen?

Die Liebe zu den Bergen. Ich habe Respekt vor ihnen und müsste alles Mögliche im Rucksack mitnehmen. Bei einem Wettkampf fällt dies weg, weil viele Helfer für alles bereit sind.


Wie häufig trainierst du und wo?

Trainieren heisst für mich leistungssteigernd aktiv sein. In diesem Sinn trainiere ich überhaupt nicht mehr. Aber ich laufe täglich bei jedem Wetter mindestens 1½ Std, meist im Wald.


Gibt es Rangierungen, die dir viel bedeuten?

Schon lange nicht mehr. Ich habe 142 Marathons gelaufen und habe in Boston und Chicago in meiner Alterskategorie schon gewonnen. Darauf war ich echt stolz. Aber lang, lang ist es her, wohl 20 bis 25 Jahre.


Wann bist du erstmals gelaufen und was hat dich motiviert?

Der erste Lauf war schon besonders. Ich war 1978 mit Berufsschülern in Athen und las im Hotel: "Klassischer Marathon“. Wer kommt mit? Wir hatten nur Adidas Rom Turnschuhe zum Fussballspielen dabei. Das war der Beginn. Die Zeit etwas über 5 Stunden. Einlauf barfuss, als Mittel gegen Krampf.


Du bist als Ostschweizer gewiss mit den Pfaden im Toggenburg vertraut. Was gefällt dir daran? 

Ja. Ich bin schon auf Teilen des Churfirstenlaufs gelaufen. Zweimal sogar an irgendeinem offiziellen Lauf. Ein Riesengenuss: das Auf und Ab im Gelände und immer wieder der Blick auf den Säntis.


Dein Jahrgang sticht unter den angemeldeten Läufern sofort ins Auge. Wie reagieren Mitlaufende und Publikum auf deine Teilnahme?

Zuschauer wissen es ja nicht, ausser wenn am Ziel mein Alter bekannt gegeben wird. Letztes Jahr habe ich mich in Savognin vorher noch an einem Brunnen gewaschen, um ja einen guten Eindruck zu machen.


Verrätst du uns, was dich fit hält?

Zuallererst ist es ein Geschenk. Dann gebe ich diesem Geschenk Sorge. Mit Laufen, Singen, Lesen, Schreiben. Aber ich weiss, das kann von einem Tag zum andern ändern. Ich habe mich bei euch angemeldet. Auch in Zermatt, in Samedan. In Bivio, am Schnebelhorn. Aber stets im Wissen: „so Gott will“.


Geniesst du als erfahrener Läufer Vorteile gegenüber den jüngeren?

Eigentlich eher nicht. Höchstens im Wissen darum: sie müssen, ich darf.

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