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Auf der Strecke mit Xenia

  • Autorenbild: Benjamin Oertle
    Benjamin Oertle
  • 10. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Xenia Braun, Jahrgang 1996, läuft den CT43 Churfirsten Marathon. In ihrer jungen Laufkarriere durfte sie bereits beachtliche Erfolge verzeichnen. Zuletzt krönte sie sich bei erstmaliger Teilnahme am Transruinaulta und dem Transviamala als Schluchtenkönigin. Xenia ist ausgebildete Guide für Blind-Jogging und lebt in Lichtensteig.


 

Warum hast du dich für den Churfirsten Trail Run angemeldet?

Das erste Mal sind mir die Flyer beim Schnebelhorn Panoramatrail letztes Jahr aufgefallen. Mich hat es sofort gepackt, eine Erstaustragung bei den Churfirsten – da sagt einfach das Herz: «da musst du dabei sein».


Was treibt dich an, an Wettkämpfen teilzunehmen?

Zum einen die Möglichkeit, sich selbst einer besonderen Herausforderung zu stellen, zum andern auch das Erlebnis an sich. Für mich sind das immer unvergessliche Abenteuer und es macht einfach Freude, mit so vielen Menschen auf einer Strecke unterwegs zu sein, jeder für sich und doch alle zusammen.


Wie häufig trainierst du und wo?

Das kommt ein wenig auf den Zeitpunkt und das aktuelle Ziel an. Meistens relativ frei nach Lust und Laune, einen Grossteil davon mache ich direkt auf meinem Arbeitsweg in nächster Umgebung.


Welche erzielten Rangierungen oder absolvierten Läufe bedeuten dir viel?

Die Rangierung ist für mich weniger bedeutend. Kommt es zu einer guten Rangierung, ist das unglaublich toll, doch für mich ist es das Gesamterlebnis, das zählt… Davon gibt es einige, auch viele bei denen ich "nur" als Blindenguide dabei war... Hautnah dabei zu sein wenn andere ihre Grenzen überschreiten und Träume Wirklichkeit werden, ist wahnsinnig inspirierend.


Wann bist du erstmals gelaufen und was hat dich motiviert?

Vor ein paar Jahren bin ich mit meinem Bruder eine ganz kleine Runde (ca. 2-3 km) gejoggt. Es war schrecklich, damals hatte ich noch gar keinen Spass am Laufen. Während der Pandemie wurde es dann immer mehr zur Routine. Anfangs noch mit unserem Hund, was eine super Motivation zum Einsteigen war, denn man ist nicht alleine und es braucht weniger Überwindung.


Du bist mit den Pfaden im Toggenburg vertraut. Was gefällt dir daran?

Ich glaube, das Toggenburg ist super geeignet, um vom Strassenlauf Schritt für Schritt auf die Trails zu wechseln, oder auch um einen spannenden Mix zu finden. Es ist unkompliziert, abwechslungsreich und alles in nächster Nähe, man muss sich nur trauen einmal den klassischen Thurweg zu verlassen – dann stehen viele Möglichkeiten offen und es gibt auch nach Jahren noch unentdeckte Trails.


Du läufst als Guide mit blinden Athletinnen und Athleten. Weshalb? Wie dürfen wir uns dies vorstellen?

Vor ca. 3-4 Jahren habe ich die Ausbildung bei Blindjogging als Guide gemacht. Ich bin mehr oder weniger zufällig im Internet darauf gestossen und es hat mich sofort begeistert. Ich begleite Sehbeeinträchtigte und Blinde bei Trainings und besonders gerne auch bei Wettkämpfen. Je nach Beeinträchtigung bin ich mit den Athleten mit einem Band verbunden, welches wir beide in der Hand halten und im Rhythmus mitschwingen. Wenn die Beeinträchtigung nicht ganz so stark ist, reichen teilweise auch mündliche Anweisungen. Zudem tragen wir immer orange, gekennzeichnete T-Shirts oder Westen, damit man uns erkennen kann.

Das sind immer ganz besondere Erlebnisse und sie machen mir extrem Freude. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie sich die Athleten trotz ihren Einschränkungen den Herausforderungen stellen und ihre Ziele erreichen. Einen Teil dazu beitragen zu können und sie zu unterstützen, ist wirklich toll. 

 
 
 

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